News August 2020

Die Strassen waren gesperrt – der Flughafen geschlossen – rien ne va plus!

Also sass ich in Tadjourah (Djibouti) fest und obwohl alles für die 5. Episode meiner Soap bereits gefilmt war, durfte ich nicht mehr in unsere Schule nach Äthiopien reisen.

Extrem blöd war das!

Auch in Afrika wurden Geschäfte, Schulen und kleine Teebeizlis in den Strassen wegen dem Virus geschlossen, was folgendes bedeutet: Viele Leute leben ja von heute auf morgen und wenn kein Verdienst da ist, gibt es auch keine Mahlzeit. Sparen ist leider eher etwas für Europäer. Es war ein unschöner Zustand mit grosser Verwirrung überall.

Es gab in Tadjourah noch Hunderte von Oromo`s (Äthiopier), die nichts zu essen hatten, weil sie ja auch nicht über Jemen nach Saudi – Arabien weiterreisen konnten. Sie schleppen sich normalerweise bis nach Dubai durch, um dort zu arbeiten. Auf diese Art und Weise versuchen sie ihre daheimgebliebenen Familien mit einem möglichen Verdienst in Saudi -Arabien zu ernähren. Aber auch sie waren blockiert, genau wie ich – mit dem Unterschied, dass sie gar rein nichts mehr hatten, weder etwas zum Essen noch ein Dach über dem Kopf. Bei 40 Grad in der Nacht schliefen sie am Strand. Sie bettelten im Dorf, wurden aber zum Teil von den Ansässigen mit Steinen beworfen, weil diese ja selbst auch nicht mehr viel übrig hatten. Bis zu 47 Grad heiss ist es tagsüber und diese armen Kerle schlafen irgendwo am Strand und betteln für etwas Essen….extrem alles!

Also kochten wir für ca. 200 Leute für längere Zeit eine Mittagsmahlzeit.

Der Stiftungsrat war damit einverstanden und jetzt, während ich in der Schweiz bin, wird sogar für 50 Menschen noch während 2 Monaten weitergekocht, danach sollte sich die Lage voraussichtlich ändern.

Ich sass also dort fest. Dann plötzlich hatte Djibouti ein grosses Flugzeug gekauft. Über die amerikanische und die französische Botschaft schaffte ich es alsdann anfangs Juni einen Sitzplatz im Flieger zu ergattern und wurde bis Paris mitgenommen. Von dort war es dann einfach:-)

JETZT

Einige unserer Kinder in Ayssaita sind nun mittlerweile schon in der 8, 9. und 10. Klasse. Zwei Schüler kommen bereits in die 12. Klasse und zwei wechseln in einem Jahr zur Uni (was sie werden wollen, kann in dem kleinen Interview auf der Homepage gesehen werden!!).

Aber nicht alle Kinder möchten später ein Studium machen. Ein Junge möchte Autos reparieren lernen, 2 Mädchen möchten später gerne die Krankenschwesternschule in Samara besuchen. Lehrstellen, wie wir sie bei uns in der Schweiz kennen, gibt es in Äthiopien keine. Man kann hier nur ein Studium absolvieren, um danach jemandem ein Lehrgeld zu bezahlen, damit ein Jugendlicher aufgenommen und ausgebildet werden kann. Mehr privat quasi – wie früher zur Zeit unserer Grosseltern in der Schweiz. Das ist die Situation!

Nun, da es in Samara (liegt knapp 1 Stunde von unserer Schule entfernt) etliche Organisationen und Büros mit sehr vielen defekten oder abgestürzten Computern gibt, möchten wir jetzt beginnen, einigen Kids eine IT-Ausbildung zu ermöglichen um sie zu dortige Spezialisten im Informatikbereich auszubilden. Es gibt echt fast niemanden, der Computer neu aufsetzen, geschweige denn irgendwelche Programme installieren kann. Und anscheinend gibt es auch niemand, welcher aus 2 Computern einen einzigen zusammensetzen kann, der dann auch funktioniert. Schon nur eine kleine Aufgabe, wie einen Drucker zu vernetzen, kann an diesem Ort Stunden dauern! Über Grafik und Design für Firmen oder so was hat auch niemand eine Ahnung in unserer Gegend.

Mit unserem neuen Projekt möchten wir nun die Gelegenheit bieten, dass die Kinder nach der absolvierten Schulbildung nicht wieder zurück zum Ziegenhüten in ihre Familien müssen, sondern dass diejenigen welche möchten, zu einem quasi IT-Spezialistenteam ausgebildet werden. Auf dieses Ziel hin, möchten wir bereits beginnen, einige Schüler abends dazu ein wenig zu unterrichten.

Die INKIINO Boardingschule werden wir weiterführen wie bis jetzt mit jeweils ca. 40 Kindern aus den ärmsten Verhältnissen. Sie wohnen, essen, schlafen und lernen bei uns – übers Weekend fahren wie sie in ihre Hütten zu ihren Leuten aufs Land und an den Montagen holen wir sie von dort wieder ab zu uns in die Boardingschule.

Sobald alles für unser Computerausbildungszentrum eingerichtet sein wird, können die ältesten Schüler schon mal abends 2 x pro Woche ein wenig am Computer lernen. Sie müssen zuerst das 10-Fingersystem sowie einige Grundlagen lernen. Dann im nächsten Jahr können ein paar Schüler mit dem Lehrgang beginnen. So wäre der Plan. Vielleicht werden auch noch 2 Personen vom Dorf mithelfen, wir werden sehen. Da will dann jeder davon profitieren, schätze ich mal. Ein guter Lehrer für dieses Projekt muss auch noch zuerst gesucht und bezahlt werden.

Es ist ein bisschen verrückt, ich weiss, aber auch im Afargebiet wird die Technik einziehen, ganz bestimmt. Und dann werden ein paar Personen dafür ausgerüstet sein und viele werden davon ihren Nutzen haben. Ich wusste nicht was ich tat, als ich damals vor 10 Jahren mit ein paar Kindern begonnen hatte – jetzt sind sie gross und wir können sie ja schlecht zu ihren Ziegen zurückschicken, oder? Dies wäre eine komplette Zielverfehlung.

Wir füllen einen 20 Fuss Container!!!!!

Da ich ja auf der Piazza in Ayssaita mitten in der Stadt ein Haus habe, werden wir nun den grossen Salon und ein weiteres Zimmer ausbauen und mit Strom und Licht versorgen! Natürlich wird es auch Internet brauchen und wir werden Solarstrom einrichten müssen, da ja manchmal tagelang die Stromversorgung zusammenbricht (vielleicht bessert sich die Lage ja dann mit dem Projekt vom grossen Staudamm….) aber bis dann wird es sich noch ein paar Jahre hinziehen. Also das wird definitiv kompliziert, ist aber nötig.

Wir als INKIINO – Stiftung finden das  Computerausbildungszentrum eine Superidee und wir werden uns nun auf Neuland begeben. Ja richtig! Es ist eine grosse Investition einen Container zu verschiffen, soo viele Laptops, Desktops, Monitore, Möbel und Kabel zu verschicken.

Aber:

Wenn wir dann dazu beigetragen haben, dass sich einige unserer Kinder später wirklich einen Lebensunterhalt erwerben, und damit ihrem Clan helfen können – haben wir Gutes geleistet und das wollen wir ja. Helfen und uns einsetzen, dass es auf dieser Welt ein paar anderen auch ein wenig besser geht, oder? Und es ist etwas extrem Spannendes und Schönes einen Container auspacken zu dürfen an so einem Ort. Wir werden dann zwar für eine Weile das Stadtgespräch sein – aber das sehe ich einfach als Werbung, somit wird jeder informiert sein was läuft:-).

Die Schule wird weitergeführt wie bis jetzt. Wenn es wieder Platz hat, werden wir wieder weitere Kinder aufnehmen. Vor allem Mädchen möchten wir eine Chance bieten!

Dies ist schwierig, aber ich gebe nicht auf. Immer 40 Kinder pro Jahr.

Sie werden weiterhin morgens die normale Schule besuchen und nachmittags klassen- und gruppenweise von unseren Lehrern gecoacht werden oder Nachhilfe beziehen, je nachdem:-)

Sobald wir eingerichtet sind – nach den ganzen Renovationsarbeiten und dem Stromer –

beginnen wir mit einigen älteren Schülern den Computer besser kennen zu lernen. Danach gilt der Plan ab Sept. 2021 mit einem 2-jährigen Lernprogramm zu starten.

Ein geeigneter Lehrer muss noch gefunden werden. Die Idee für später ist, dass diese IT-Gruppe dann mal ein Geschäft mit einem Geschäftsführer leiten wird …dies zur Zukunft.

Zur Dok vom Fernsehen SRF:

Ich hätte gerne gehabt, dass noch mehr vom Heim in Ayssaita gezeigt worden wäre, aber vielleicht kommt es wieder einmal zu so einer Aktion und dann kommt jemand vom Fernsehen nach Äthiopien. Unser Journalist erhielt jedenfalls eine Bewilligung für das Filmprojekt und um eine Reportage zu machen.

Die Boardingschule ist und bleibt unser Hauptprojekt und wenn jemand gerne genauer sehen möchte was wir machen, dann ist er oder sie ganz herzlich eingeladen, mal ein paar Tage die „Afar“ zu erleben, die Lebensumstände dort zu testen und/oder ein bisschen Englisch zu unterrichten.

Dies ist alles zum Überlegen, oder? Oder auch wenn wir eingerichtet sind mit der Computerschule, dann auch mal ein bisschen zu unterrichten? Wir würden uns freuen über so schweizerische Exoten:-)

Nun – etwas möchte ich zum Schluss noch betonen:

Auch wenn – die ganze Weltlage kritisch ist,

auch wenn in Äthiopien immer wieder Stammesfehden ausbrechen,

auch wenn es immer wieder Tote und Korruption gibt,

möchte ich euch bitten, diese Leute und dieses Land nicht aufzugeben!

Wir sind dabei etwas zu verändern – auch wenn es nur etwas eher Kleines ist.

Aber es ist etwas, das einigen Menschen eine lebenswürdigere Zukunft bringen kann – und das ist etwas Grosses!

Danke allen die mithelfen und mitgeholfen haben, dass immer wieder alles funktionierte. Alle Kinder lernen und haben genug zu essen und viele Familien haben ein kleines Einkommen dank euch allen. Viele Menschen haben ein besseres Leben schon jetzt.  Jeder von euch, der uns unterstützt mit Anregungen, Material oder Geld, ist wichtig – ohne euch ginge gaaar nichts. Danke!

 

 

Danke der Motorex AG für das viele super Material, das jetzt dann in den Container verstaut werden darf. Danke fürs Einpacken und Lagern…. ohne Euch hätte ich es nie gewagt einen Container zu verschicken!

Der Stiftung Fagus – Lucida für die grossartige Spende auch in diesem Jahr:-)

Tausend Dank dem Herrn Bähler für alle Unterstützung in vielen Formen…

Der Agilita AG für all die super Laptops!!!

Monique und Peter Regenass für ihr Mittragen wo immer sie nur konnten!

(Auch für die Bohrmaschine und Überwachungskameras!)

Echt – Ich bin so froh dass Ihr mir beisteht in Rat und Tat !

Miriam für die super Tabletts, DVD`s und allem.

  1. und P. Hess sowieso – Sie sind grossartig!

Herzlichen Dank der PPCmetrics AG, für all die Laptops und Monitore.

Der Viasit AG für ihre super mega beliebten T-Shirts.

Der Tante von Alex tausend Dank und gute Gesundheit!

Wir danken herzlich Cornelia Oertle, Peter A.Vonlanthen, Christoph Beer

und dem Rotary Club Bern-Christoffel!

Orm Bonsma und der Merz Benteli AG herzlichen Dank!

Ruth und Hans Marti – soo cool dass ich bei Euch wohnen durfte!

Danke Herrn Billeter und der 3Pro Gmbh für unsere super Homepage

und Herrn Andres für die gute Zusammenarbeit immer wieder!

Danke meinen Freunden Uschi, Connie, Coni, Marianne, Verena und Harald, Vreni und vielen weiteren treuen Menschen für eure Hilfen immer wieder!

 

Herzliche Grüße aus Langenthal

Cornelia Frey

 

Homepage              www.inkiino.com

Mail to:                  

Facebook:               cornelia kareera frey

Tel:                          00251 921224376 ÄTHIOPIEN

Adresse:                 INKIINO , Piazza, Ayssaita, Afar, Ethiopia

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *